Kampus: „Es gibt Auswege aus der Armut “
Sozialtag des Landes bot einen Blick hinter die Kulissen des Sozialwesens
Graz, 19. September 2018
Einen Einblick in die Vielfalt des steirischen Sozialwesens gab der dritte Sozialtag, der am Mittwoch auf Initiative von Soziallandesrätin Doris Kampus in Graz stattfand. Dabei präsentierte sich die Sozialabteilung mit ihren Einrichtungen im Innenhof des Grazer Landhauses der Öffentlichkeit und stellte die breite Palette an Leistungen im Sozialbereich vor. Ein besonderer Schwerpunkt war dem Thema Armut gewidmet. Unter dem Motto „Armut geht uns alle an" wurden Wege aus der Armut vor allem im Zusammenhang mit Arbeit diskutiert. Armut sei kein unentrinnbares Schicksal, so Kampus, „es gibt Auswege, die die Politik unterstützen muss". Für die künstlerische Umsetzung sorgte das Improvisationstheater InterACT.
„Der Sozialbereich hat immer mit Menschen zu tun, die in irgendeiner Form benachteiligt sind, am Rande der Gesellschaft leben und daher Unterstützung benötigen. Diese Hilfe geschieht oft im Verborgenen und wird deshalb von der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Gerade aus diesem Grund ist es wichtig, die Bevölkerung für diese Thematik zu sensibilisieren", erklärte Landesrätin Doris Kampus anlässlich der Leistungsschau der Sozialabteilung des Landes und ihrer Einrichtungen, die zum dritten Mal im Landhaushof in Graz über die Bühne ging. Mehrere Hundert Gäste informierten sich und diskutierten darüber, wie das Sozialsystem in der Steiermark weiterentwickelt werden.
Mit Caritas-Direktor Herbert Beiglböck, Franz Ferner, dem Geschäftsführer der Volkshilfe, dem Chef der Schuldnerberatung, Christof Lösch, und dem interimistischen Leiter des neu gegründeten Armutsnetzwerkes, Gerd Kronheim, konnte eine Reihe prominenter Gäste begrüßt werden - darunter Vertreterinnen und Vertreter aller Landtagsparteien und sowie Klaus Zenz, der Obmann des Sozialausschusses, zahlreiche Expertinnen und Experten und auch der neue Superintendent der Evangelischen Kirche, Wolfgang Rehner.
Einen Höhepunkt der Veranstaltung bildete das Referat des bekannten Armutsexperten Martin Schenk, der das Armutsnetzwerk Österreich mitbegründet hat. In der Diskussion mit Soziallandesrätin Doris Kampus und dem AMS-Experten Helge Röder ging es um neue Wege aus der Armut. „Arbeit ist der Dreh- und Angelpunkt", betonte die Soziallandesrätin, die unter anderem darauf verweis, dass es gelungen sei, 1.000 Menschen aus der Mindestsicherung in Arbeit zu bringen. „Bildung und Qualifizierung stehen weiter ganz oben auf der politischen To-do-Liste."
Auch die kulinarische Umrahmung des Sozialtages hatte einen sozialen Background: Das Catering stammte von Jugend am Werk. Die Tagungsmappen wurden aus Planen gefertigt, die bei Special Olympics 2017 in der Steiermark zum Einsatz kamen.