Land Steiermark schnürt Paket gegen Kälte
Kampus: „Wir stocken das Hilfsangebot gemeinsam mit Partnern auf“
Graz, 12. November 2018
Auch wenn es aktuell wie ein Spätsommer im Herbst wirkt, kommt der nächste Winter mit Schnee und Kälte ganz bestimmt. Das Land Steiermark schnürt daher gemeinsam mit Partner- und Trägerorganisationen wie Caritas, VinziWerke und Volkshilfe ein Paket gegen die Kälte. „Es stehen 1.100 Schlafplätze, davon fast 900 in Graz, zur Verfügung", erläutert Soziallandesrätin Doris Kampus. Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten: Niemand soll in der Steiermark in diesem Winter ohne Dach über dem Kopf sein oder frieren müssen. Insgesamt nimmt das Land dafür vier Millionen Euro in die Hand. Besondere Bedeutung nimmt auch die Präventionsarbeit ein, um Wohnungslosigkeit zu verhindern - das geschieht vor allem durch Wohnunterstützung, Kautionsfonds und Wohnungssicherungsstelle.
„In der Steiermark ist kein Platz für soziale Kälte. Es soll und darf kein Mensch im Winter sterben, weil er kein Dach über dem Kopf hat", betont Soziallandesrätin Doris Kampus. Gemeinsam mit Partnerorganisationen wie der Caritas, der Volkshilfe und den VinziWerken wurde daher ein Paket gegen die Kälte geschnürt. Kampus bedankte sich bei allen Beteiligten für ihr großes Engagement, das Menschen in Notlagen zugutekomme.
Insgesamt stehen 1.100 warme Übernachtungsmöglichkeiten in der Steiermark zur Verfügung, 900 davon in der Landeshauptstadt - insgesamt ein Plus um 30 Plätze. Ausgebaut wird das Angebot an Not- und Winterschlafstellen auch in den Regionen der Steiermark, so zum Beispiel in Leoben und in Weiz. Ergänzt werden diese Unterkünfte u.a. durch das Kältetelefon (zur Meldung von Notfällen), dem Kältebus (als schnelle Eingreifmöglichkeit) sowie dem Kältepaket bestehend aus Isomatte, Schlafsack und Tee. Für Sabine Prettner, Sozialexperten der Volkshilfe, und Nora Tödtling-Musenbichler, Koordinatorin der VinziWerke, ist die Steiermark damit gut für den Winter gerüstet.
Einen zweiten Schwerpunkt bildet die Prävention. Durch rechtzeitige Hilfe soll verhindert werden, dass überhaupt Obdachlosigkeit entsteht. Das Sozialressort des Landes hat dazu den Kautionsfonds eingerichtet, der von Caritas und Volkshilfe abgewickelt wird. „Wir haben das Budget aufgestockt, weil die Nachfrage größer war als geplant", erläutert die Soziallandesrätin. Nunmehr stehen 600.000 Euro zur Verfügung, die den Einstieg ins Wohnen erleichtern. Durchschnittlich beträgt die entliehene Kaution 893 Euro.
Ergänzt wird dieses Angebot durch die Wohnungssicherungs- und Existenzsicherungsstelle, die Schuldnerberatung und Sozialberatung, um Menschen in schwierigen finanziellen Situationen mit Rat und Tat zur Seite zu stellen.
Um eine Wohnung überhaupt mieten zu können, ist in mehr als 20.500 Fällen die Wohnungsunterstützung ein wirksames Instrument. Dafür werden in diesem Jahr in der Steiermark knapp 38 Millionen Euro aufgewendet. Für den Heizkostenzuschuss wiederum, den knapp 12.000 Haushalte im Vorwinter bekommen haben, sind für 2018/2019 insgesamt 1,5 Millionen Euro im Budget vorgesehen.