Stationärer Bereich
Das Angebot im stationären Bereich
Wer kann aufgenommen werden?
Kinder im schulpflichtigem Alter von 6 - 15 Jahren (in Ausnahmesituationen auch jünger) können bis zu 6 Monate betreut und begleitet werden.
Eine Aufnahme ist ausschließlich nach Absolvierung eines Abklärungsgesprächs sowie einer Zuweisung durch die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde (Sozialarbeit) möglich.
Der Weg zu uns:
Telefonische Anmeldung:
Montag bis Freitag von 08.00-12.00 Uhr
Telefon 0316/ 28 42 18
Terminvereinbarung zum gegenseitigen Kennenlernen und zur Entscheidungsfindung.
Ansuchen um Übernahme der Kosten bei der Bezirksverwaltungsbehörde im Referat für Sozialarbeit.
Finanzierung:
Über die Sozialarbeit der Bezirkshauptmannschaft bzw. das Jugendamt beim Magistrat Graz und über die Österreichische Gesundheitskasse. Von den zivilrechtlichen zum Unterhalt Verpflichteten ist ein Kostenrückersatz im Rahmen der vollen Erziehung zu leisten.
Das Angebot im Stationären Bereich
Ein erfahrenes, interdisziplinares Team, das sich aus Psychotherapeut*innen, Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen, Lehrer*innen und einem Facharzt zusammensetzt, sorgt für eine ganzheitliche Betreuung des Kindes und der Familie.
Wir zeigen den Kindern und ihren Familien eine andere Form des Miteinanderlebens und stärken ihren Selbstwert. Wir fördern die Kinder zielorientiert in ihrer emotionalen, sozialen und kognitiven Entwicklung. Während des Aufenthalts erfolgt eine umfassende Abklärung und Diagnostik.
Unsere Arbeit mit den Kindern und Familien erfolgt in drei Phasen
- Diagnosephase: Psychotherapeutische, psychologische, psychiatrische und sozialpädagogische Diagnostik
- Behandlungsphase: Therapien, spezielle Förderungen
- Entlassungsphase: Organisation von stützenden Strukturen für das Kind und die Familie, Abschiedsrituale
Kinderpsychotherapie
Wir unterstützen und begeistern Kinder zielführend in ihrer emotionalen, sozialen und kognitiven Entwicklung.
Unser Angebot
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Psychodiagnostik
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Erheben von Begabungen und Ressourcen des Kindes
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Zielarbeit nach Modellen aus verschiedenen psychotherapeutischen Schulen
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Im Mittelpunkt steht das Kind mit seinen Anliegen, Bedürfnissen und Ressourcen.
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Die Würde des Kindes, seiner Familie und der umgebenden Systeme muss gewahrt werden.
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Mit den verschiedenen Weltbildern der Menschen wird respektvoll umgegangen.
Krisen sind Impulse zur Veränderung in Richtung einer besseren Lebensqualität für Kinder und deren Familie.
Systemische Familientherapie und Beratung
Ein wichtiger Standpunkt ist die systemische Familientherapie und Beratung mit dem primären Ziel der erfolgreichen Integration des Kindes.
Wesentlich für den Gesamtprozess während des stationären Aufenthaltes und für eine positive Entwicklung des Kindes ist die gelungene Zusammenarbeit mit den familiären Systemen.
Die Refunktionalisierung dieses Kontextes stellt ein vorrangiges Ziel im psychotherapeutischen Prozess dar. Zur Unterstützung und Reflexion dienen regelmäßige Beurlaubungen des Kindes nach Hause.
Die systemische Familientherapie und Beratung findet in Form von Einzel-, Paar- und Familiensitzungen statt.
Psychosoziales Management
Im Sinne einer neuen Kontextorientierung für das Kind und die Familie ist es notwendig, vernetzte Hilfsebenen aufzubauen, damit diese nach der Entlassung aufrechterhalten bleiben können.
Ein Betreuungskonzept ist daher das psychosoziale Management – eine kindbezogene, interinstitutionelle Dienstleistung. Darunter verstehen wir die Kooperation und Vernetzung mit verschiedenen Helfersystemen und Institutionen (z.B. Jugendämter, SozialarbeiterInnen, Schulen, LehrerInnen, Kliniken, Beratungsstellen etc.).
Während des stationären Aufenthalts verstehen sich die fallführenden Psychotherapeut*innen der Station als Initiator*innen dieser Vernetzung, unterstützt durch die Mitarbeit der beteiligten Helfer*innen außerhalb unserer Institution.
Das psychosoziale Management umfasst unter anderem:
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Helfer*innenkonferenzen (Informationsaustausch zwischen den beteiligten Systemen)
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Organisationen von ambulanten Unterstützungsmaßnahmen
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Im Bedarfsfall gemeinsame Erarbeitung von alternativen Unterbringungsmöglichkeiten (z.B. Pflegeplatz, institutionelle Unterbringung)
Wohngruppen
Die 4 Wohneinheiten für je 6 Kinder haben eine familiäre Struktur. Die Kindergruppe ist für die Dauer des Aufenthaltes die Lebenswelt der Kinder.
Sozialpädagogisches Arbeitskonzept
Umfassende Betreuung der Kinder (rund um die Uhr):
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Unterstützung der Kinder für eine gemeinsame, kooperative und liebevolle Gestaltung des Alltages
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Aktive Freizeitgestaltung
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Hilfe bei Hausaufgaben
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Selbstständigkeitstraining
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Erlebnispädagogik
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Kindbezogene Terminkoordination (Arzttermin etc.)
Sozialpädagogisch-fachliche Ziele:
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Förderung von sozialem Lernen
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Erkennen und Aktivieren von Ressourcen
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Entwicklung und Umsetzen von individuellen Erziehungsstrategien
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Erfahrungsaustausch mit den Eltern
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Teilnahme an Elterngesprächen (im Bedarfsfall) und an Helferkonferenzen
Sonstige Tätigkeiten:
Beobachtung, Dokumentation und Reflexion der kindlichen Entwicklung im Gruppenleben
Die Schule des Heilpädagogischen Zentrums
Die Schule im Heilpädagogischen Zentrum hat sechs Klassen mit je 6 Schüler*innen. In diesen kleinen Lerngruppen haben die Kinder die Möglichkeit, in der Schule wieder die Balance zu finden.
Unser Angebot:
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Arbeit im Klassenlehrersystem
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Lehrer für spezielle Problemsituationen
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Aufholen von Lerndefiziten
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Individuelle Lernprogramme
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Aufbauen von Ordnungs- und Arbeitsritualen
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Erarbeiten von Konfliktlösungsstrategien
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Beratung und unterstützende Gespräche
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Individuelle Abstimmung der weiteren Schullaufbahn
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Unterstützung bei der Reintegration des Kindes in seine Stammschule und bei Bedarf Nachbetreuung
Unsere Arbeitsweise:
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Stärkung des Selbstwertgefühls
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Ermutigung der Kinder
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Möglichkeiten schaffen, um mit Wut, Angst, ... gezielt umzugehen
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Förderung der Wahrnehmung eigener Gefühle
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Verständnis entwickeln für die Gefühle anderer