Der Sozialbericht des Landes Steiermark macht deutlich: Der Mensch steht im Mittelpunkt der Sozialpolitik
Bei der Präsentation des Steirischen Sozialberichtes für die Jahre 2007/2008 berichtete heute (11. November 2009) Soziallandesrat Siegfried Schrittwieser über das sehr große Leistungsspektrum der steirischen Sozialpolitik. „Für die steirische Sozialpolitik im Allgemeinen und für mich als zuständigen Soziallandesrat im Speziellen ist Menschenwürde und Menschennähe unverzichtbar. Durch die im Sozialbericht dargestellten unterschiedlichen Leistungen ist die steirische Sozialpolitik am Puls der Menschen", so Schrittwieser.
Die Ausgaben im Sozialbudget stellen Land und Gemeinden vor große finanzielle Herausforderungen. Netto gab das Land Steiermark 2008 für das Behindertenwesen 97 Millionen Euro, für den Sozialhilfebereich 99 Millionen Euro und für den Jugendwohlfahrtsbereich 43 Millionen Euro aus. Dennoch ist für den zuständigen Soziallandesrat Siegfried Schrittwieser klar: „In diesem Bereich darf nicht der Sparstift angesetzt werden. Der Spargedanke gilt für uns alle, doch hier geht es um Existenzen. Das ist für viele Leistungsbezieherinnen und Leistungsbezieher eine Überlebensfrage." Wichtig sind Schrittwieser deshalb auch die Einführung der Bedarfsorientierten Mindestsicherung und eine neue Pflegefinanzierung. Hier liegt für den steirischen Soziallandesrat der Ball nun beim Bund.
Verteilungsgerechtigkeit statt Neidkonto
Die Steirerinnen und Steirer haben momentan monatlich rund € 1.463 zur Verfügung. Damit liegt unser Bundesland unter dem Österreich-Durchschnitt. Rund 6 Prozent der steirischen Bevölkerung lebt in Armut. Knapp 12 Prozent der Steirerinnen und Steirer sind armutsgefährdet, davon mehr Frauen als Männer.
In diesem Zusammenhang hat sich auch die Sozialservicestelle des Landes Steiermark zu einer wichtigen Anlauf- und Informationsplattform entwickelt. In den Jahren 2007 und 2008 wandten sich rund 27.000 Menschen mit ihren Problemen an diese Einrichtung. Unter den Betroffenen, die vorwiegend über ein niedriges bis sehr niedriges Einkommen verfügen, finden sich vor allem arbeitslose Personen, SozialhilfebezieherInnen, MindestrentnerInnen, AlleinerzieherInnen mit einem oder mehreren Kindern, Haftentlassene, Personen mit familiären Problemen sowie behinderte Menschen.
Der große Anstieg der Arbeitslosigkeit hat das Land Steiermark veranlasst, 10 Millionen Euro für arbeitsmarktpolitische Projekte, wie „JobConnect" oder „Gate 25", zu investieren. Rund 10.000 Menschen sollen dadurch wieder in den Beschäftigungsprozess eingegliedert werden.
Stolz ist Soziallandesrat Schrittwieser auch auf das Erfolgsmodell „Betreutes Wohnen". Hier ist es gelungen, 301 Plätze in 23 Einrichtungen zu schaffen. Für weitere 717 Plätze gib es bereits fixe Zusagen. „Für das Behindertenwesen, in der Jugendwohlfahrt und im Sozialhilfebereich gilt: Mobil vor ambulant vor stationär. Das ist nicht nur der finanziell günstigere Weg, sondern ist auch für die Menschen besser", so der Soziallandesrat abschließend.