Schrittwieser: Wichtiges neues Arbeitsplatzmodell für die Steiermark
Produktionsschulen als neue Wege in der Arbeitsmarktpolitik für Jugendliche
Sozialminister Rudolf Hundstorfer und der steirische Landeshauptmann-Stellvertreter und Soziallandesrat Siegfried Schrittwieser haben heute in Graz das neue Modell der "Produktionsschulen" vorgestellt. An vier Standorten (Kapfenberg, Leoben, Deutschlandsberg und Graz) soll Jugendlichen mit besonderen Schwierigkeiten und speziellem Förderbedarf der Übergang von der Schule in eine Ausbildung oder zur Berufstätigkeit durch dieses Angebot ermöglicht werden. Österreichweit ist heuer die Etablierung von 19 Produktionsschulen mit 750 Plätzen geplant.
"Das innovative Modell der Produktionsschulen verbindet sozialpädagogische Betreuung und am Arbeitsmarkt orientierter Produktionsarbeit in hauseigenen Werkstätten. Das Angebot schafft optimale Voraussetzungen für einen erfolgreichen Jobeinstieg oder weiteren Bildungsweg", erläutert Hundstorfer die Intention der neuen Einrichtung. Schrittwieser sieht in der Schaffung von Produktionsschulen einen wichtigen Baustein, um die Arbeits- und Integrationsmöglichkeit für Jugendliche in der Steiermark zu erhöhen. "Mit diesem Projekt wird der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt Rechnung getragen und den Jugendlichen eine ausgewogene Kombination aus produktiver Tätigkeit und begleitendem Fachunterricht geboten. Die Steiermark kann im Endausbau 112 Plätze in Produktionsschulen anbieten", informiert Schrittwieser. Insgesamt sollen damit bis Ende 2011 rund 450 steirische Jugendlichen erfasst werden, ein Frauenanteil von 50 Prozent ist vorgesehen. Dieses Projekt mit Gesamtkosten in der Höhe von 3,7 Mio. Euro wird mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (1,7 Mio. Euro), des Bundes (1,1 Mio. Euro) und des Landes Steiermark (0,9 Mio. Euro) finanziert.
"Ich bedanke mich beim zuständigen Bundesminister Hundstorfer und der Europäischen Union, ohne deren finanzielle Unterstützung das Projekt in dieser Größe nicht finanzierbar gewesen wäre", so Schrittwieser weiter. Die steirischen Produktionsschulen bieten Ausbildungen in den Bereichen Gastro-, Holz-, Textil-, Metall- und Dienstleistungsbereich sowie im Handel und Verkauf. Neben Jugendlichen mit speziellem Förderbedarf, insbesonders Lehr-und SchulabbrecherInnen, sollen auch Jugendliche mit Migrationshintergrund neue berufliche Perspektiven erhalten. Die jungen Burschen und Mädchen können die reale Arbeitswelt in einem geschützten Rahmen kennenlernen. Die Produktionsschulen verfolgen einen ganzheitlichen Betreuungsansatz und arbeiten mit interkultureller Pädagogik.
Die geplante Verweildauer der TeilnehmerInnen im Projekt beträgt 6 bis maximal 12 Monate. Die Zuweisung erfolgt durch das AMS. Die Wochenarbeitszeit beträgt 32 Stunden. Dafür bekommen die Jugendlichen monatlich 240 Euro (8 Euro täglich) zur Deckung des Lebensunterhaltes. "Ich bin überzeugt, dass nach der Absolvierung der Produktionsschulen die meisten Jugendlichen einen Job oder eine geeignete Weiterbildungsmöglichkeit finden werden. Die Produktionsschulen schaffen dafür die besten Voraussetzungen", so Hundstorfer.
Hundstorfer informierte im Rahmen der Pressekonferenz weiters über die Stahlstiftung für freigesetzte MitarbeiterInnen aus 20 steirischen exportorientierten Unternehmen im Bereich der Metallerzeugung und Metallbearbeitung, die nicht unmittelbar in einen neuen Arbeitsplatz vermittelt werden konnten. Die Stahlstiftung ergänzt aktive und passive Maßnahmen, die das Regelinstrumentarium österreichischer Arbeitsmarktpolitik bilden. Die Gesamtkosten für die Stahlstiftung sind mit knapp 14 Millionen Euro veranschlagt, wobei knapp 9 Millionen Euro durch den Europäischen Globalisierungsfonds refundiert werden und zudem eine teilweise Kofinanzierung durch den Europäischen Sozialfonds erfolgt.
Rückfragehinweis: Büro LHStv. Siegfried Schrittwieser, Tel. 0316-8773401