Workshops zur Steigerung der Kommunikations- und Diskussionskompetenz
Eingereicht von: Kulturverein Geistthal
Die Idee das "Buchhaus" als Gasthaus und wichtiges Kommunikationszentrum in Kombination mit Erlebnisgastronomie (Geschichte/Kultur) zu aktivieren, ist nur Teil eines Gesamtkonzepts. In gelebter "Mitmachdemokratie" stellen wir uns die Aufgabe, neue Chancen und Aufgaben vor allem in gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereichen zu lokalisieren. In den Workshops, als Vorbereitung auf die Umsetzung des Projekts, gingen wir ganz bewusst auch auf Menschen zu, die das Mitreden und Mitgestalten bisher vermieden haben. So wurde und wird auch weiterhin gewährleistet, dass der Entwicklungsprozess nicht nur von einem kleinen, exklusiven Teil der Bevölkerung gestaltet wird.
Workshopgruppen und Themen:
Jung und Alt, weiblich und männlich, Laien und ExpertInnen erarbeiteten ein Betriebskonzept für das Projekt Buchhaus. Intensiv wurden Vorschläge für ein Projekterscheinungsbild erarbeitet. Diese Ideen von Personen welche im Dorf wohnen, kombiniert mit der Analyse vom "Johrlauf im ländlichen Leben", brachten Ergebnisse, welche vom Brauchtum bis hin zu vergangenen Kulturen reichten. Interessante Diskussionen, er- und aufklärende Präsentationen und ein tolles, motivierendes Klima begleiteten den Workshop. Von Aussagen wie "Das kann ich ja nicht..." bis hin zur stolzen Präsentation der ausgearbeiteten Themen war es nur ein sehr kurzer Weg. Die Freude, dass die Ideen auch von anderen geschätzt wurden, war sehr groß.
Die Landjugend Geistthal ergänzte die Ideen noch hinsichtlich der Ansichten der jungen Generation. Schwerpunktmäßig wurden Fragen zu folgenden Themen behandelt:
- Wie sehe ich meine Zukunft im Geistthal?
- Welche Wünsche habe ich für meinen zukünftigen Wohnsitz?
- Was ist zu tun? Was kann ich, was kann die Kommune dazu beitragen?
- Was ist hinderlich im Geistthal?
Nach sehr langen und intensiven Diskussionen stand fest: Die Distanz zum Arbeitsplaz oder zur Bildungsstätte ist nicht ausschlaggebend dafür, sich für oder gegen einen Wohnsitz in einer recht abgelegenen Gemeinde zu entscheiden. Besonders wichtig ist, dass man eine entsprechende Infrastruktur hat, damit man sich wohl fühlen kann. Das gute Dorfklima und die Identifikation mit der Mentalität der BewohnerInnen sind weitere "Pluspunkte". Die Diskussionsthemen wurden die nächste Jugendversammlung mitgenommen. Nachdem sich der Bürgermeister aktiv an dem Workshop beteiligt hat, war es auch möglich, dass die Landjugend ein Zugeständnis für einen eigenen Vereins- oder Clubraum erhielt.
Das Zusammenkommen der GemeinderätInnen der Gemeinden Geistthal und Södingberg zu einer gemeinsamen Präsentation wurde mit Spannung erwartet. Die Besichtigung des Buchhauses und eine anschließende Diskussion folgten. Durch die anstehende Gemeindefusionierung herrscht ein sehr angespanntes Verhältnis zwischen den beiden Gemeindevertretungen. Dies sorgte im Vorhinein für eine Verunsicherung unsererseits, aber es war für den Kultuverein eine Ehre, dass er es geschafft hat, beide GemeindevertreterInnen das erste Mal an einen gemeinsamen Tisch zu bringen.
Ein eigens mit den SeniorInnen aus der Gemeinde organisierter Workshop hat leider nicht stattgefunden, da der Obmann kurzfristig verhindert war. Dies beunruhigt uns jedoch nicht allzu sehr, da in allen Workshops ein kleiner Teil dieser Zielgruppe vertreten war. Es wird geplant, die Veranstaltung nachzuholen. Die SeniorInnen sind die Menschen, die einen wesentlichen Teil der Geschichte Geisttahls mitgetragen und viele Erfahrungen gesammelt haben.
Weitere Workshops werden folgen!
Das Highlight:
Durch das miteinander reden und Ideen spinnen haben sich PessimistInnen und OptimistInnen zusammen gefunden, um Bewegung in ein kleines Dorf zu bringen.