„Gehört. Gefühlt. Verstanden?“ Ein interkulturelles Musikprojekt zum Kennenlernen und Verstehen verschiedener Kulturen innerhalb eines Klassenverbands.
Eingereicht von: Volksschule Seiersberg
Im Schuljahr 2014/15 soll ein Projekt zum Thema „Gefühle" aufzeigen, dass hinter unterschiedlichen Ausdrucksformen gleiche oder ähnliche Wahrnehmungen stehen. Dabei möchte die Lehrerin vor allem die unterschiedlichen Sprachen einsetzen, um den Kindern zusätzlich eine Vorstellung zu ermöglichen, wie es sich „anfühlt", wenn man in einer Sprache kommunizieren soll, die man (noch) nicht versteht. Damit dieses Projekt nicht im Klassenraum „versteckt" bleibt, sondern weitergetragen wird, trat die Klassenlehrerin an die beiden Künstler Wolfgang und Marie Hattinger heran, um gemeinsam eine Idee auszuarbeiten, wie in einer künstlerischen Darbietung die erarbeiteten Inhalte auch LehrerInnen aus dem Kollegium, SchülerInnen anderer Klassen, Eltern, Verwandten und Bekannten zugänglich zu machen. Die Erfahrung zeigt, dass derart aufbereitete Themen von großer Nachhaltigkeit sind.
Da wir Gefühle in acht verschiedenen Sprachen sammelten, lernten die Schüler eine große Zahl verschie-dener Wörter für Emotionen in unterschiedlichen Sprachen kennen. Aufgrund des Interesses an den anderen Sprachen, zeigte sich ein intensives Bemühen der Kinder, die fremden Wörter richtig auszusprechen. Die Kinder mit Migrationshintergrund waren sehr engagiert darin, ihre Erstsprache richtig zu vermitteln. Einerseits erkannten die Schüler, wie schwierig es ist, von Sprachunkundigen in der eigenen Sprache verstanden zu werden. Andererseits wurde klar, wie schwer es ist, sich in einer Sprache auszudrücken, die man nicht beherrscht. Die Kinder fanden einen Weg, sich trotzdem mitteilen zu können: mittels Mimik und Gestik verständigten sich die Kinder untereinander.
Die Schüler machten die Erfahrung, dass, egal in welcher Sprache, dasselbe Gefühl durch Mimik und Gestik dargestellt werden konnte. Je besser man körperlich darstellte, desto leichter fiel die Verständigung. Als weitere Möglichkeit entdeckten die Kinder eine symbolische Ebene: die bildhafte Darstellung in Form von Gefühls-Zeichnungen konnte ebenfalls von den anderen "gelesen" werden. Auch die Darstellung von Gefühlen über Musik wurde von den Kindern entdeckt und ausprobiert, verfeinert und geübt und daraus ein Musikstück komponiert.
Auf sozialer Lernebene erlebten die Kinder die Herausforderung, die ihnen bekannten Regeln des Musikstücks an Erwachsene weiterzugeben, damit es gemeinsam gespielt werden konnte. Die Schüler wurden so zu Tutoren ihrer eigenen Eltern.
Das Highlight:
Die Schlusspräsentation in der Schule unter aktiver Teilnahme der Eltern.