Miteinander Kochen – Voneinander Lernen
Eingereicht von: BAODO
Menschen aus drei Kontinenten haben gemeinsam gekocht. Menschen aus Asien, Afrika und Europa haben in gemütlicher Atmosphäre über Essen, die Produktion der Lebensmittel, biologischen Anbau und politisch-wirtschaftlichen Lebensbedingungen diskutiert.
Dabei wurden Erfahrungen über Mangel an Nahrungsmitteln, Sparsamkeit und Sorgfalt im Umgang mit Lebensmittel und Gewürzen und Verschwendung und Übermaß ausgetauscht und diskutiert. Auch die Probleme beim Anbau von biologischen Produkten, die Ausbeutung durch den Welthandel und die Nahrungsmittelverschwendung in der westlichen Welt. So ist es in Indien und Afrika sogar für Farmerfamilien nicht gesichert, ob sie jeden Tag etwas zu Essen bekommen.
Viel Interesse wurde der gesunden Ernährung und der Wirkung bzw. Heilkraft verschiedener Kräuter und Gewürze gegeben. Es wurden Gewürzkerne händisch geschält und gestampft. Der Duft und Geschmack ist nicht vergleichbar mit den pulverisierten Gewürzen wie sie in unseren Geschäften zu kaufen sind. Stampfen, Kneten und Mörsern sind in Afrika und Indien Tätigkeiten für Frauen.
eim zweiten Teil der Workshops wurde, wie es in den meisten Ländern üblich war, der Teig am Boden sitzend geknetet. Was auch kräfteschonender ist. Gleichzeitig wurde auch über die Gesellschaft und die Situation der Frauen in Indien und Afrika diskutiert. Die TeilnehmerInnen waren alle interessiert authentische Berichte zu hören und Einsicht in Lebensumstände in anderen Kulturen zu bekommen . In ländlichen Bereichen werden Frauen in der Landwirtschaft den ärgsten körperlichen Strapazen ausgesetzt. Sie werden kaum entlohnt und schlimmer als Tiere behandelt. Das Kastenwesen in Indien hat noch immer Bedeutung und wirkt sich dort auf Frauen besonders negativ aus. In sozial höherstehenden bildungsnahen Schichten lockern sich die alten Wertvorstellungen und manifestiert sich, dass auch Frauen mehr Rechte erhalten und z. B. eine Studium beginnen können Es ist allerdings noch immer nicht möglich ohne Gefährdung ohne männliche Begleitung nach 20 Uhr auf der Straße zu sein. In Afrika war und ist es noch immer Verantwortung der Frauen, sich um die Ernährung der Familie zu kümmern. Wichtig ist es auch gesundes Wasser zu finden. Im ländlichen Bereich befindet sich die Kochstelle im Freien. Die Hauptnahrung in Afrika ist „Korn" und jetzt immer mehr Reis. Frisches Fleisch und Fisch sind eine Rarität. Vor allem müssen die Köchinnen darauf achten, dass durch die Hitze nichts Verdorbenes auf den Tisch kommt. So wir oft gedrockneter Fisch verwendet. In Afrika dürfen nur Menschen des Vertrauens an die Kochtöpfe. - Erinnerungen an die Kindheit, an die Familie, den großen Festen und den Feiern im Dorf beginnen die Inderin und die Afrikanerin zu schwärmen. Das vermissen Menschen aus anderen Kulturen bei uns in Europa sehr.
Das gesamte Essen war biologisch - vegetarisch und hat hervorragend geschmeckt.
Der Wunsch aller TeilnehmerInnen ist es, die Workshopreihe fortzuführen.
Das anschließende Verteilen der Speisen auf die eingeladenen Gäste hat das Interesse geweckt, dass gegen vorheriger Anmeldung für kleine Gruppen speziell aufgekocht wird (z.B. indisch, persisch, argentinisch u.a.).
Der Einblick in andere Kulturen über den Rand der Kochtöpfe hat das Interesse geweckt mehr über andere Kulturen und Lebensumstände zu erfahren.
Das Highlight:
Ich möchte die Essenz der Workshops jeweils einen Satz von Vandana und Ogumma zitieren:„Wir haben keine Ärzte und wenig Spitäler und können uns keine teure Medizin leisten, also müssen wir uns schon vorher gesund ernähren und Bescheid über die Wirkung von Gewürzen und Kräutern wissen um gesund zu bleiben." - „Food gives us Power!".