Menschen in Vielfalt - Naturpark als Heimat
Eingereicht von: Regionalmanagement Südweststeiermark



Mit Unterstützung es Naturparks und des vereins-freiraum wurde unter der ortskundigen Leitung von Ursula Lechnauer am 22.08.2015 eine Fahrt durch den Naturpark Südsteiermark unternommen, an der sich viele interessierte Frauen und Kinder aus allen Bevölkerungsschichten beteiligten. Österreicherinnen saßen neben Asylwerberinnen, "Gastarbeiterinnen" tauschten sich mit anerkannte Konventionsflüchtilngen aus. Jung und Alt waren putzmunter und aufnahmebereit.
Eine kurdische Frau, die seit 15 Jahren mit ihren beiden in Wagna geborenen Töchtern in Leibnitz lebt und selbst als Abwäscherin ihren Unterhalt im Gastgewerbe verdient, war begeistert von der Kreuzbergwarte. "Mein halbes Leben habe ich in Leibnitz verbracht. Dass es hier so eine tolle Aussichtswarte gibt, hab ich nicht gewusst." Die Asylwerberinnen erzählen beim Tratscherl auf der Plattform der Aussichtswarte, wenn der Blick über grüne Wälder schweift, dass sie sich Österreich ganz anders vorgestellt haben.
Dass das "schwarze Öl" aus Kürbissen gepresst wird, ist vielen Frauen neu. Manche kennen es, aber wo es herkommt und wie es gemacht wirtd, zeigt uns Ursula in der Hartliebmühle. Eine Kernölverkostung lässt uns Brote teilen und gemeinsam in Tassen tauchen. Wir essen gemeinsam und schauen uns um. Frauen und Kinder kommen ins Gespräch.
Bei der Fahrt über die Weinstraße, die ja seit Generationen Fremde anzieht und für ihre Gastfreundschaft bekannt ist, stellen wir fest, dass Weinblätter bei uns so gut wie gar nicht in der Küche verwendet weren. Die Frauen fragen, ob sie welche pflücken dürfen, was freundlich erlaubt wird.
Der Weiberhof in Goldes ist in jeder Hinsicht eine Attraktion. Zwei Frauen, die sich am Land nicht nur selbstständig machten, sondern immer wieder mit innovativen Ideen aufwarten. Sie lieben ihren Hof und ihre Tiere. Das spüren auch die BesucherInnen. Sie streicheln die Esel und die zutraulichen Ziegen. Sie fotografieren Schafe, Hühne und Lamas. Einige Teilnehmerinnen wussten nicht, dass Landwirtschaft für den Bezirk wichtig ist.
Die Minzenverkostung mit Ursula Mack, bei "der Amtmann" am Fuße des Kranachberg, die Besichtigung des selbst angelegten Kraterbeetes, die wunderschönen Rosen, der Lavendel, das alles bringt die Frauen zum Schwärmen. Sie erzählen voon ihren Gärten, die sie einmal gehabt haben oder von denen sie träumen.
Ein gemeinsam verbrachter Tag bringt Einblicke und Ausblicke. Es ist schön, Wertschätzung zu erfahren und Freundlichkeiten auszutauschen. Dann kehren alle in ihren Alltag zurück, mit einem Lächeln auf den Lippen.
Verschiedene Menschen mit verschiedenen Hintergründen (Generationenübergreifend, MigrantInnen und AsylwerberInnen) kamen durch den gemeinsamen Tag ins Gespräch und konnten Erfahrungen austauschen und neue nachhaltige Kontakte knüpfen. Gleichzeitig lernten sie die Region, in der sie jetzt leben, und ihre Besonderheiten besser kennen und erlangten dadurch auch nonformal wichtiges Wissen über ihren Lebensmittelpunkt.
Besonders stolz sind wir auf die Vielfalt der Gruppe und die Offenheit vieler Menschen aus der Region sich auf das Projekt einzulassen. Auch wären sehr viel mehr Menschen interessiert gewesen teilzunehmen und so hoffen wir, auf diese tolle Erfahrung aufbauend, dass solche Kleinprojekte zukünftig öfters stattfinden werden und auch regional finanziell unterstützt werden - dies wäre ohne dieses Pilotprojekt niemals möglich gewesen. Die Stimmung war ausgezeichnet, sehr offen und freundlich.
Das Highlight:
Menschen in Vielfalt und der Naturpark als Heimat sind isch an diesem Tag ein Stückchen näher gekommen.