Soziallandesrätin Doris Kampus: „Kinder müssen über ihre Rechte aufgeklärt werden“
20. November: Internationaler Tag der Kinderrechte
Graz (20. November 2019). Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen gibt es seit nunmehr 30 Jahren. Zum Internationalen Tag der Kinderrechte informiert Soziallandesrätin Doris Kampus gemeinsam mit den Kinderfreunden in Medienpaketen über diese Rechte: „Denn nur wenn Kinder und Jugendliche Bescheid wissen, können sie auch selbstbewusst dafür einstehen und sich bei Bedarf Hilfe holen."

Kinderrechte sind wichtig - natürlich auch in der Steiermark. Denn obwohl es den meisten Kindern und Jugendlichen in unserem Bundesland gutgeht: Auch hier gibt es noch Probleme, denen man mit den Kinderrechten begegnen muss. „Ich denke hier nicht nur an Gewalt in der Erziehung, die seit 30 Jahren in Österreich verboten ist, sondern auch an den oft fehlenden Schutz von Identität und Privatsphäre - zum Beispiel durch das Posten von Fotos im Internet", sagt die Soziallandesrätin Doris Kampus.
Zudem werde der Meinung der Kinder und Jugendlichen nicht Genüge getan: „Man denke an die Fridays-for-Future-Bewegung. Häufig werden die Anliegen der jungen Menschen als lästig empfunden oder mit einem Schulterzucken abgetan. Dabei haben sie nicht nur ein Recht auf freie Meinungsäußerung, sondern auch auf die Berücksichtigung ihrer Meinung in Dingen, die sie betreffen. Und welche Angelegenheiten könnten für sie mehr von Bedeutung sein als die eigene Zukunft?"
Kinder müssen um Rechte wissen
Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen gibt es seit 30 Jahren. Sie beruht auf vier Grundprinzipien: der Gleichbehandlung, dem Kindeswohl, dem Recht auf Leben und Entwicklung sowie die Achtung vor der Meinung des Kindes. „Viele Kinder und Jugendliche wissen allerdings nicht um ihre Rechte bzw. wissen nicht was sie bedeuten", meint Kampus, „Aber nur, wenn sie ihre Rechte kennen können sie auch selbstbewusst für diese einstehen oder sich Hilfe holen. Darum habe ich gemeinsam mit den Kinderfreunden ein Kinderschutzpaket für Neun- bis Zehnjährige entwickelt."
Das Kinderschutzpaket vermittelt grundlegende Kinderrechte und konzentriert sich dabei primär auf das Thema Gewaltschutz. Konkret handelt es sich dabei um Kinder- und familiengerechte Medienpakete, die der Sensibilisierung, Bewusstseinsbildung und Information von Kindern und Eltern dienen. Bei Bedarf sind auch Schulungsmodule für Pädagoginnen und Pädagogen vorgesehen. Die Pakete werden demnächst ausgesandt, ergehen werden sie in einem ersten Schritt an steirische Einrichtungen.
„Das Wohl der Kinder ist in allen Belangen mein Leitgedanke. Wir unterstützen Eltern, wo es nur geht, um den Kindern eine unbeschwerte Kindheit und ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen", unterstreicht Kampus. In der Vergangenheit wurden daher auch die Kinderschutzzentren ausgebaut: „Es ist eines meiner wichtigsten politischen Anliegen, das jedes Kind innerhalb von nur 30 Minuten eine Kinderschutzeinrichtung erreicht. Auch im Großraum Graz möchte ich ausbauen - immerhin leben hier mehr als 500.000 Menschen." Gemeinsam mit den Elternberatungszentren und den flexiblen Hilfen formen die Kinderschutzzentren ein dichtes Netz, das kontinuierlich weiterentwickelt wird.
„Mein besonderer Dank gilt hier natürlich auch den zahlreichen Pflegeeltern, die Kindern und Jugendlichen mit viel Liebe die Chance bieten, in einem geborgenen, stabilen und sicheren Umfeld aufwachsen zu können. Manchmal geht es einfach nicht anders - das wissen meist auch die leiblichen Eltern." In der Steiermark kümmern sich derzeit 736 Pflegemütter und -väter um das Wohlergehen ihrer Schützlinge. Erst kürzlich wurden jenen, die sich bereits zehn Jahre und mehr in den Dienst der guten Sache stellen, das Soziale Herz der Steiermark verliehen.